Umbau und Sanierung Kelter Ötisheim Die Alte Kelter aus dem Jahr 1701 liegt inmitten des alten Ortskerns oberhalb der Wehrkirche und dem Pfleghof, am Scheitelpunkt der steil ansteigenden Schöneberger Straße. Durch die exponierte Lage und ihre talwärts gerichtete Schaufassade von rund 15 m Höhe hat die Kelter eine besondere Bedeutung für das Ortsbild. Die Kelter ist zudem Kulturdenkmal besonderer Bedeutung. Mit ihren Abmessungen von ca. 13 m Breite und 27 m Länge ist sie das größte Bauwerk innerhalb der alten Ortsgrenzen. Das gesamte Erdgeschoss wird durch eine ebenerdige dreischiffige Kelterhalle eingenommen. Über die Jahrhunderte wurden hier mit mehreren Kelterbäumen Trauben und Obst gepresst. Das Obergeschoss des Gebäudes diente zur Lagerung von Tabak, Getreide und landwirtschaftlichen Gerätschaften. Das Konzept der Umnutzung der Alten Kelter liegt im Erhalt ihrer großräumigen Struktur. Das bedeutet nicht Umbau, sondern Integration neuer, zeitgemäßer Nutzungen in ein durch seine historische Funktion als Kelter und Lager geprägtes Gebäude. Die aus ihrer Historie entwickelte Aura, ihre Gebrauchsspuren und der natürliche Alterungsprozess sind Teil des Material- und Integrationskonzepts. Die für den Einbau der neuen Nutzung notwendigen Materialien werden der alten Substanz gegenübergestellt. Reparaturen an alter Substanz bleiben sichtbar und werden einem Ersatz vorgezogen.
Zwischen 2005 und 2010 wurde das Gebäude umfassend saniert. Heute bietet die Kelter mit zwei großen Festsälen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten in historischem Ambiente. Zugunsten der hochwertigen Räume liegen die WC-Anlagen, die Nebenräume und die Vorwärmküche in einer neu erstellten Teilunterkellerung an der nördlichen Hangseite. Bauzeit: 2005-2010 Bearbeitung: LPH 1-9 Baukosten: 3,5 Mio. € BGF: 1.200 qm BRI: 4.700 cbm NF: 970 qm
Bauherr:
Gemeinde Ötisheim
Ansprechpartner: Bürgermeister Werner Henle 07041/95010
Fotograf: Gerd Jütten Der Außenbereich wurde mit einfachen Mitteln gestaltet. Sein Mittelpunkt ist der neu angelegte Kelterplatz mit direkter Verbindung zur Kelterhalle.