VOF Universität Tübingen, Mensa I, Sanierung und Teilneubau 1. RANG, beauftragt
„Die offene, luftige und transparente Atmosphäre der Mensa wird bewahrt. Unter Berücksichtigung der Versammlungsstättenverordnung (VStättVO) müssen die tragenden Bauteile feuerbeständig (F-90) ausgeführt sein. Die Vermeidung notwendiger Ummantelungen und einer kompletten Änderung der filigranen Tragkonstruktion im 1. und 2. Obergeschoss sowie des Dachtragwerks setzt eine flächendeckende Sprinkleranlage voraus. Das Erdgeschoss mit Foyer, studentischen Arbeitsplätzen sowie Cafeteria wird weiterhin über die breite Treppenanlage mit dem großzügigen Obergeschoss und seiner eingestellten Galerie verbunden. Durch den Freeflow-Bereich wird die Offenheit des 1. Obergeschosses im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf spürbar verbessert. Oberflächen, Materialien und Farben werden sensibel im Duktus von Paul Baumgarten aufgefrischt oder erneuert. Spei-sesäle und Freeflow werden durch identische Oberflächen optisch verknüpft. Unter Bewahrung der Offenheit können die drei Speisesäle durch Schiebeelemente dennoch für variabel Nutzungen wie Vorträge jeweils separat genutzt und bedient werden. Der Neubau greift die Gebäudefluchten der Nachbargebäude auf. Die Fassade des Neubaus in der Nauklerstraße fügt sich durch seine Materialität gut in die Umgebungsbebauung ein. Der Sockelbereich springt um die Wandstärke der Obergeschosse zurück, dadurch wirken die Obergeschosse wie beim Altbau aufgeständert. Durch die umlaufenden Oberlichter wird dieser Effekt noch verstärkt. Über die Oberlichter können die dahinterliegenden Nebenräume natürlich belüftet und belichtet werden. Die Gliederung durch Betonfertigteile strukturiert die Fassade horizontal und vertikal und nimmt die Feinheiten des bestehenden Altbaus auf. Gleichzeitig wird durch die Gliederungen der Maßstab der Nach-bargebäude aufgegriffen. Große Fensteröffnungen belichten die Räume bis in die Tiefe. Der Freeflow Bereich im 1. Obergeschoss wird durch eine sehr großzügige, horizontale Verglasung in der Fassade hervorgehoben. Die zweischalige Ziegelfassade wird hinterlüftet ausgeführt und hat einen geringen Wartungszyklus. Die Fenster werden als 3-Fach-Isolierverglasung aus Aluminium geplant. Das Dach wird als Gründach ausgeführt, um einen optimalen Dämmwert und ein gutes Raumklima zu erreichen. Die Dachfläche bietet ausreichend Platz für eine zusätzliche Photovoltaikanlage.“