Die Verfasser setzen einen kompakten in Form und Kubatur an den Bestand angelehnten dreigeschossigen Baukörper als Kontrapunkt zum historischen Rathausgebäude. Der Neubau wird in allen Geschossen über einen wohlproportionierten Verbindungsbau an den Bestand angebunden, der dem Altbau ausreichend Raum und Respekt zollt. Das neue Gesamtensemble steht künftig auf einem durch einen Höhensprung gegliederten Platz.
Durch die leichte Verdrehung der Baukörper entstehen spannungsvolle Raumsequenzen, wie sie im dörflichen Umfeld häufig anzutreffen sind. Der Neubau wird feinfühlig leicht über dem Niveau der Bachsatzstraße eingefügt, sodass eine barrierefreie Zugänglichkeit sowohl von hier als auch von der Rathausgasse gegeben ist.
Der Entwurf ordnet konsequent alle im Alltag öffentlichen Bereiche (Bürgerbüro, Sitzungssaal) im Erdgeschoss an. Die Einsehbarkeit des Sitzungssaals von der Platzfläche wird im Preisgericht kontrovers diskutiert.
Die Ausgestaltung der locker mit Linden überstellten Platzfläche mit Natursteinpflaster im Kontrast zu Stützmauern und Treppen aus Sichtbeton ist dem Ort angemessen und spiegelt den Kontrast zwischen Alt und Neu wieder. Die Rathauserweiterung erfüllt trotz des sehr geringen Fußabdrucks das komplette Raumprogramm. Der im Vergleich zu den anderen Arbeiten unterdurchschnittliche Bruttorauminhalt lässt auf eine wirtschaftliche Lösung schließen. Die Arbeit stellt einen gelungen insbesondere in seiner Massstäblichkeit und dem respektvollen Umgang mit dem historischen Altbau überzeugenden Beitrag zur Aufgabenstellung dar.