Der Standort für den Neubau der Sparkasse befindet sich an der sensiblen Nahtstelle zwischen dem historischem Altstadtkern im Osten und der neueren Stadtentwicklung im Westen. Die besondere städtebauliche Herausforderung der Aufgabe liegt darin, ein architektonisches Konzept zu finden, welches in der Lage ist, an den Altstadtrand harmonisch anzuschließen und gleichzeitig an der vielbefahrenen Vogelsangbrücke als eine der Hauptzufahrten der Stadt kraftvoll und selbstbewusst aufzutreten. „Auftreten“ soll dabei nicht mit „Auftrumpfen“ verwechselt werden.... Die vielen schmalen Häuser, engen Gassen und steilen Dächer der Altstadt von Esslingen gaben den Impuls für das (stadt-)räumliche Konzept des Neubaus. Sieben schmale Baukörper mit steilen Satteldächern fügen sich so zusammen, dass sie einerseits auf ihr unmittelbares stadträumliches Umfeld reagieren und andererseits die funktionalen Belange des Büroneubaus wie Orientierung, Belichtung und Belüftung der Büroräume berücksichtigen. So entsteht ein Gebäude, das unter Beachtung seiner Materialität und Detailbildung sensibel auf sein städtebauliches Umfeld eingeht und gleichzeitig mit einer klaren und ruhigen Gestaltung die Sparkasse Esslingen ausdrucksstark repräsentiert. Der Sparkassenneubau wird über den „Oberen Metzgerbach“ mit seinem Haupteingang erschlossen. Der große Besprechungsraum so wie zwei Ladeneinheiten sorgen hier für die gewünschte Belebung des „Oberen Metzgerbachs“ im Bereich der Sparkasse. Vis á Vis des Haupteingangs am gegen über liegenden Ende der inneren Erschließungsachse befindet sich der Nebeneingang des Bürobaus im Süden an der Krämerstraße. Der kurze Weg zur Hauptstelle der Sparkasse ist dadurch gesichert. Die Tiefgarageneinfahrt wird über die Vogelsangstraße erschlossen und räumlich von der Architektur des Neubaus gefasst. Die Grundrisse lassen sich entsprechend der entwickelten Außenform optimal mit gut belichteten bzw. natürlich be- und entlüfteten Räumen entsprechend der funktionalen Anforderungen des Raumprogramms gestalten. Zwei notwendige Treppen- und Aufzugshäuser reichen aus, um das Gebäude sowohl funktional und atmosphärisch, als auch brandschutztechnisch (ohne notwendige Flure) zu organisieren. Ein Erschließungssystem aus einem nord-süd verlaufenden Hauptweg und ost-west verlaufende Nebenwege in den Etagen sorgen für die flexible horizontale Verflechtung aller Büroräume in den Geschossen. Zwei innenliegende „Funktionsmodule“, die neben dem Treppenhaus die weiteren allgemeinen Funktionen wie Besprechungsraum, Meetingraum, Teeküche sowie Sanitärräume und sonstige Nebenräume beherbergen, sorgen für eine sinnfällige Nutzung der wenigen innenliegenden Zonen. Fünf der sieben steilen Dächer werden als Kaltdächer konstruiert, deren Inneres über Dachluken erschlossen werden. Zwei der Dächer werden über die Treppenhäuser erschlossen und für die Haustechnik genützt. Damit werden störende Querverbindungen zwischen den Kaltdächern vermieden. Der große Anteil der Haustechnik befindet sich im Untergeschoss. Die Technikzentrale ist mit einer lichten Raumhöhe von 4,0m geplant und kann so flächensparend optimal genutzt werden. Um den im Ideenteil nachzuweisenden Wohnbau in das übergreifende städtebauliche Konzept einzubinden, wird ein Wohnbaukörper in architektonischer Anlehnung an den Sparkassenneubau vorgeschlagen. Die Materialität und die Fassadengestaltung des Wohnbaukörpers werden dem architektonischen Charakter eines Wohnbaus im Unterschied zum Bürobau gerecht. Die von Außen wahrgenommene Klarheit dieses Baukörpers setzt sich innenräumlich fort.